In einer KGS in der Region Hannover fand zum zweiten Mal ein Gespräch statt, in dem es um den Schüler Max* gehen sollte. Hochbegabt, aber hoch unmotiviert zeigte sich Max (11 Jahre, Klasse 6) in der Schule. Im September wurde mit zwei Lehrern ein „Motivationsprogramm“ besprochen. Max sollte eine zusätzliche Aufgabe erhalten, in der er sein Können zeigt. Einfache Zusammenhänge zwischen hoher Begabung und hoher Leistung wurden thematisiert und geklärt – Hochbegabung ist kein Garant für Höchstleistung.
Es hat sich im heutigen Gespräch gezeigt, dass es eine gute Idee war, Max im Fach Biologie eine erweiterte Aufgabe zu geben. MIt viel Begeisterung hatte er begonnen – es jedoch nicht beendet. Gemeinsam fanden wir heraus, dass Max viel mehr Bestärkung und Beziehung benötigt. Vermutlich ist er unsicher in der selbständigen Bearbeitung und vielleicht auch in der Bearbeitung eines Vortrages. Anstrengungsbereitschaft hat er in der Grundschule nicht gelernt, außerdem fehlen Struktur und eine Persönlichkeitseigenschaft, die ihn nicht aufgeben lässt. Um das Projekt positiv abzuschließen wird der Klassenlehrer erneut mit Max sprechen und sie einen Abschluss finden.
Zukünftig werden kleinere Projekte angeboten, die überschaubar bleiben. Es wird auf mehr Lob und Anerkennung geachtet. Die Sonderaufgaben so dosiert, dass er sie erreicht und einen Nutzen für sich daraus zieht. Insgesamt zwei motivierte Lehrer, mit der Bereitschaft sich auf neue Wege einzulassen.
Die beiden sehr jungen Pädagogen sind sehr aktiv, tauschen sich aus und werden mit Max das Gespräch suchen. So werden zukünftig Aufgaben noch passender gestaltet sein. Der Mathelehrer erzählte von einem Schüler, der in einem Mathewettbewerb sehr gut abgeschnitten hat – in den Klassenarbeiten aber häufig nur vier bis fünf schreibt. „Wir wissen ja, dass er das kann. Er hat dann andere Gelegenheiten zu zeigen was er kann…“
Ein weiterer Weg hat begonnen…
*(Namen alle geändert)