Der Intelligenzquotient
Normalverteilung von IQ und PR wird immer wieder nachgefragt. Hier einige generelle Aussagen:
- 68,27 % gelten als normal begabt
- 13,59 % sind begabt
- 2,14 % sind hochbegabt
Die Skalen sind in 15er Schritten abgegrenzt.
- IQ 100 = 50%
- IQ 115 = 85 % (begabt)
- IQ 130 = 98 % (hochbegabt)
- IQ 145 = 99,87 % (höchstbegabt)
Du kannst dir also vorstellen, dass für die größte Gruppe überwiegend das Material und Ausbildung geeignet ist. So sind Erzieherinnen und Lehrkräfte gut für knapp 70 % der Kinder vorbereitet. Für Kinder und Jugendliche unter einem IQ 85 wird häufig das Lernen schwieriger und eine gute Förderkultur in Deutschland unterstützt diese Schülerinnen. So kommen im Rahmen der Inklusion Förderschullehrkräfte zum Einsatz.
Begabte, hochbegabte und höchstbegabte Kinder und Jugendliche profitieren von Lerngelegenheiten, die ihre Fähigkeiten und Lernstand berücksichtigen. Differenzierung ist ein wichtiges Thema, aber auch Klassensprünge eine einfache Methode, damit Motivation erhalten bleibt.
Etwas Wissenschaft:
Der Intelligenzquotient (IQ) wie wir ihn heute verwenden, geht auf den amerikanischen Psychologen David Wechsler zurück. Er dient dazu, die Intelligenz einer Person in Relation zum altersgleichen Durchschnitt (Mittelwert=100) aufzuzeigen.
Im Rahmen der Normierung eines Testverfahrens werden die Aufgabenreihen von einer repräsentativen Vergleichsgruppe, in Bezug auf die späteren Testpersonen, gelöst. Die durchschnittlich erreichten Punkte geben den Mittelwert an. Das bedeutet, dass 50% der Menschen dieser Altersgruppe diesen Wert erreichen.
Die meisten Menschen, etwa Zweidrittel (68 %) eines Altersjahrgangs, erreichen bei Intelligenztests einen IQ zwischen 85 und 115. Etwa 95 % haben einen IQ zwischen 70 und 130. Extrem niedrige und extrem hohe Werte sind selten. So haben ca. 2 % eines Jahrgangs einen sehr niedrigen IQ (unter 70) oder einen sehr hohen IQ (über 130). Bei Werten von 130 und mehr spricht man von Hoch- bei Werten von über 145 von Höchstbegabung. Immerhin sind 13,6 % begabte Menschen, die ebenfalls über viele Merkmale von Hochbegabten verfügen, außerdem ist es zu berücksichtigen, dass unter Umständen ein Testergebnis nicht den richtigen (höchstmöglichen) Wert abbildet – bei Begabung sollte also immer genau geschaut werden.
Es gibt auch Testverfahren, bei denen das Ergebnis in Prozent ausgedrückt wird. Hier beginnt eine Hochbegabung bei Werten ab 98%.
Was bedeutet Hochbegabung für mein Kind?
Dein Kind ist hochbegabt? Herzlichen Glückwunsch!
Hurra, hochbegabte Menschen haben einen riesigen Koffer an Kompetenzen mitbekommen.
- gutes Gedächtnis und schnelle Aufnahme von Informationen
- intellektuelles Neugier und intrinsische Motivation
- Zusammenhänge schnell erkennen
- Wahrheit, Fairness, Gerechtigkeit – wichtige Worte für hochbegabte Menschen
- Anspruch und Ideen alles systematisch zu betrachten
- Kreativität und mag neue Dinge ausprobieren.
- Sensibel, emphatisch – das kommt gut an
- Humor und das schon früh
- Unabhängigkeit – „Alleine“ ist deshalb häufig ein erstes Wort und viel benutzt
Die Liste bleibt unvollständig, aber vielleicht erkennst du dein Kind? Vielleicht erkennst du dich?
Es sind also tolle Fähigkeiten, mit denen die Kinder und Erwachsenen ausgestattet sind. Übrigens ist ein hochbegabtes Kind in einer Familie selten allein. Bitte denk an Geschwister, die es vielleicht nicht so offensichtlich zeigen und denke auch an dich und deinen Partner bzw. deine Partnerin.
Ist ein höher IQ ein Problem?
Nein.
Ein hoher IQ bedeutet, dass alles schneller geht, intensiver empfunden wird und daraus ergeben sich Besonderheiten.
Wenn ein Kind schneller lernt, dann braucht es weniger Wiederholungen. Da kommt dann häufig ein Anspruch an den Unterricht ins Spiel. Differenzierung gelingt sehr vielen Lehrern gut. Manchmal braucht es da einen Tipp oder Aufklärung. Viele Lehrer melden zurück, dass der Praxisratgeber von Claudia Völkening gut ins Thema geholfen hat.
Aber ja, manchmal läuft es nicht rund. Minderleistung von hochbegabten Schülern ist im Begabungsblick häufig ein Grund, weshalb sich Eltern melden. Schuld ist dann jedoch nicht „die Hochbegabung“. Probleme tauchen in der Regel auf, wenn Umweltfaktoren (Schule, Peers, Familie…) und Persönlichkeit (Bedürfnisse, Interessen, Ressourcen, Fähigkeiten…) nicht zueinander passen.
Melden sich Eltern oder Pädagogen schnell bei uns, dann lässt sich häufig schnell eine Lösung finden. Dauert der Zustand jedoch deutlich länger als drei bis sechs Monate, oder sogar schon Jahre an, dann braucht es auch einen längeren Weg.
Ein hoher IQ ist nicht alles. Was ist sinnvoll zu tun?
Dazu gibt es sehr viele Antworten. Meine Lieblingsantwort: „Schauen wir individuell.“
Die Situationen sind unterschiedlich wie die Kinder, die Familien, die Schulen, die Lehrer, die Mitschüler…
Häufig hilft es Eltern hochbegabter Kinder wenn sie sich beraten lassen. In einem ersten Gespräch erreichen wir in der Regel sehr viel und können herausfinden, was zu eurer Familie passt.
Teilweise nutzen Eltern diverse Kursangebote und auch Diagnostik. Das sprechen wir individuell ab. Manchmal braucht es andere hochbegabte Kinder, manchmal den Austausch mit anderen Eltern hochbegabter Kinder, ein neues Hobby, Gespräche mit Lehrern … eine endlose Liste an Möglichkeiten. Melde dich und wir schauen was euch helfen kann.