ADHS – Bedeutung und Auswirkung: Zappelphillip hat gleich ADHS? Ablenkung ist gleich ADHS? Sprunghaft sein ist ADHS? Schauen wir genauer hin

ADHS – Bedeutung und Auswirkung

ADHS – Bedeutung und Auswirkung:

Zappelphillip hat gleich ADHS?

Ablenkung ist gleich ADHS?

Sprunghaft sein ist ADHS?

Schauen wir genauer hin.

Nein, dies wird hier kein Bashing gegen Lehrkräfte, Erzieherinnen oder Eltern. Im Begabungsblick pflegen wir einen guten Austausch mit allen und nehmen verschiedene Zusammenhänge wahr. Darüber klären wir hier auf, aber auch: Es gibt ADHS und es gehört dann zügig in professionelle Hände und eine Medikation kann ein Segen sein. 

Dieser Artikel entsteht gerade und hat viele Ursachen. Einige wichtige Punkte möchten wir dir hier nennen:

💥 Kinder haben eine ADHS-Diagnose, weil sie in der Schule nicht zuhören, laut sind und den Unterricht stören.

💥 Eltern sind verunsichert, weil sie aus Kita und Schule gesagt bekommen, dass das Kind sehr lebhaft ist.

💥 Schüler haben Schul-ADHS, denn nur dort tauchen die Probleme auf.

💥 Kinder haben Familien-ADHS, weil sie nach der Schule komplett aufdrehen, durchdrehen, aggressiv sind und provozieren.

Stoppen wir vorerst hier und gehen später der Sache nach. 

Hochbegabung sieht manchmal aus wie ADHS, Autismus und andere Störungsbilder. Bereits 2015 hat der Psychologe James T. Webb in seinem Buch darüber geschrieben:

Doppeldiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung: Ein Ratgeber für Fachpersonen und Betroffene

Trotzdem sehen wir im Begabungsblick noch immer den großen Aufklärungsbedarf bei Eltern, Lehrkräften, Erzieherinnen, aber auch bei Psychologinnen und Psychologen sowie bei Psychiaterinnen und Psychiatern. 

ADHS oder Hochbegabung? Schauen wir genauer hin!

Einige Kinder mit hohem sozialem Interesse und guter Beobachtung beschäftigen sich anders:

💥 Rundgang in der Klasse

💥 Kleine Provokation und schon lernt keiner mehr (einige Kinder haben es zur Perfektion gebracht, mit wenigen lautlosen Handzeichen einen kompletten Unterricht zu sprengen.).

Die Liste bleibt unvollständig. Aber vermutlich hast du jetzt eine erste Idee. 

Was ist ADHS?

Natürlich ist es am allerwichtigsten, zu verstehen, was ADHS wirklich ist.

ADHS besteht aus drei Teilen.

Aufmerksamkeitsdefizit

Impulsivität 

Hyperaktivitätsstörung

Es ist wichtig zu verstehen, dass bei ADHS sowohl eine Aufmerksamkeitsstörung als auch ein hyperaktiver Teil besteht.

Aufmerksamkeit bedeutet hier, den Fokus gezielt auf etwas Bestimmtes zu lenken.

Hyperaktivität im ADHS-Context bedeutet einen übersteigerten Bewegungsdrang.

Auch die Impulsivitätsmerkmale sind wichtig.

Impulsivität bedeutet das Handeln ohne vorherige Abschätzung der Konsequenzen.

Hier ist natürlich zu beachten, dass für Kinder diese Fähigkeit auch ein Entwicklungsschritt ist.

ADHS ist eine wirkliche Erkrankung,

in der etwas im Gehirn nicht so läuft wie bei anderen Personen. Spezifischer: Es gibt strukturelle und funktionale Unterschiede in den Gehirnen von Kindern und Erwachsenen mit ADHS. Im präfrontalen Cortex ist ein geringeres Gehirnvolumen.

Der präfrontale Kortex sorgt für exekutive Funktionen, welche für unser Verhalten und unsere Kognition verantwortlich sind.

Er ist verantwortlich für Prozesse wie: 

    • Top-down-Aufmerksamkeit,
    • Impulskontrolle, 
    • Emotionen, 
    • komplexes Lernen,
    • Kognitive Kontrolle, 
    • Arbeitsgedächtnis,
    • Konzentration
    • Und viel mehr!

Das bedeutet, dass bei jemandem mit ADHS all diese Funktionen des Gehirns weniger gut funktionieren.

ADHS: Kriterien, Verdacht und Statistik

Kriterien einer ADHS-Diagnose

Wir kommen aus dem wissenschaftlichen psychologischen Bereich, und es gibt klare Kriterien für eine ADHS-Diagnose.

  1. Unaufmerksamkeit 
    • Einzelheiten werden nicht beachtet
    • Schwierigkeiten, Aufmerksamkeit über längere Zeit aufrechtzuerhalten
    • Scheint häufig nicht zuzuhören 
    • Anweisungen oder Aufgaben werden oft nicht zu Ende gebracht 
    • Schwierigkeiten, sich zu organisieren
    • Vermeidung von Aufgaben, die längere Konzentration erfordern
    • Gegenstände werden verloren 
    • Ablenkung durch äußere Reize 
    • im Alltag oft vergesslich

       

  2. Hyperaktivität 
    • zappeln mit Händen und Füßen, auf dem Stuhl rutschen
    • häufiges aufstehen 
    • herumlaufen oder klettern, wenn dies unangebracht ist (subjektives Unruhegefühl) 
    • Schwierigkeiten, sich ruhig zu beschäftigen
    • immer in Bewegung, handelt, als wäre sie/er getrieben
    • redet übermäßig viel

       

  3. Impulsivität 
    • Herausplatzen von Antworten, bevor die Frage zu Ende gestellt ist
    • Es fällt schwer zu warten, bis sie/er dran ist.
    • unterbricht andere

Ab wann kann ein ADHS-Verdacht ausgesprochen werden?

Für einen ADHS-Verdacht müssen mehrere Aussagen von JEDEM Bereich erfüllt werden. Auch muss es in mehreren Lebensbereichen gegenwärtig sein, nicht nur in der Schule oder zu Hause. 

Für eine vollständige ADHS-Diagnose muss es außerdem eine klinisch bedeutsame Beeinträchtigung in sozialen und/oder schulischen Funktionsbereichen geben, und da sollten keine anderen psychischen Störungen die Symptome korrekter erklären. (Achtung! Hier haben wir häufig, dass begabte und hochbegabte Kinder und Jugendliche massiv unterfordert sind und sich die Symptome daraus erklären!)

Wir sind keine Ärzte, das heißt, dass wir kein ADHS diagnostizieren. Wir arbeiten mit einer Kinder- und Jugendpsychiaterin zusammen. Sie unterstützt uns bei der Auswahl der Testverfahren und steht abschließend für eine Diagnose in ihrer Praxis zur Verfügung. Mit dem Bericht kann also, wenn gewünscht, eine Diagnose erstellt und an die Krankenkasse übermittelt werden.

ADHS-Statistik

  • ADHS ist teilweise genetisch bedingt.
  • 70–80 % der Kinder mit ADHS haben Familienmitglieder mit ADHS
  • Nur ein Kind der Familie hat ADHS, oder dieses Familienmitglied hat noch keine Diagnose.

Forschung zeigt:

  • ca. 5 % aller Kinder und Erwachsenen tatsächlich ADHS haben
  • ca. 10 % der Kinder einen ADHS-Verdacht

In Deutschland nehmen immer weniger Kinder ADHS-Medikamente ein. Nur ungefähr 1 % von allen Kindern nehmen ADHS-Medikamente, das sind 25 % weniger als vorher.

Wie wirkt sich ADHS im Alltag aus?

Zuerst haben wir einige psychologische Aspekte von ADHS aufgelistet. Aber wie ist die Auswirkung auf den Alltag? 

Es gibt viele Unterschiede oder Herausforderungen in den Bereichen:

  • Motivation (Achtung! Begabte Kinder benötigen Aufgaben, die ihren Fähigkeiten entsprechen.)
  • Organisation oder mehr Desorganisation 
    • nicht anfangen, viele Sachen gleichzeitig machen 
  • Kaum Zeitgefühl (Achtung! Im Flow verlieren alle das Zeitgefühl.)
  • Lernen
  • Soziale Kontakte, niedriges soziales Bewusstsein und Impulsivität
    • hereinreden
    • Gedanken sofort umsetzen
  • Energiehaushalt (kennen wir von hochbegabten Kindern, insbesondere, wenn Bedürfnisse nach Lernen, Bewegung und Leistung nicht berücksichtigt werden.) 

Hochbegabte Schülerinnen und Schüler sind teilweise desorganisiert, weil sie von der Organisation keinen Mehrwert haben. Sie nutzen ihre Merkfähigkeit, ihr logisches Verständnis und ihr Vorstellungsvermögen, um zu den Lösungen zu gelangen. Erst in höheren Klassen (6–8) können Probleme im Bereich Leistung auftreten, weil Organisation und fokussiertes Arbeiten nicht trainiert wurden.

Begabte und hochbegabte Kinder und Jugendliche fühlen sich unverstanden, wenn sie niemanden im Umfeld (Peers) haben, die ebenfalls über ähnliche Interessen und einen ähnlichen Wortschatz verfügen. Hinzu kommt, dass im Unterricht in einigen Fällen überproportional lange Wartezeiten von den jungen Kindern erwartet werden. (Ehrlich, wer in der 1. Klasse im 20er- oder 100er Bereich Aufgaben mit Plus und Minus berechnet, muss nicht sechs Monate den Zahlenraum bis 10 entdecken.)

Spezifisch für Hyperaktivität von ADHS sind die Herausforderungen:

  • motorisch viel tun (Achtung! Bewegungsfreude bedeutet nicht ADHS.)
  • Spannung der Muskulatur 
  • hoher Bewegungsdrang (Achtung! Hohe Aktivität ist nicht gleich ADHS.)
  • innere Unruhe (Achtung! Bei hochbegabten Kindern sorgen häufig zu viele Wiederholungen für Unruhe.)
  • Schlafstörungen 
  • Viele Ideen auf einmal von Thema zu Thema springen, ohne es selbst zu merken (Achtung! Hochbegabte Personen verbinden häufig viele Themen, die von nicht begabten Personen nicht nachvollzogen werden können.)

Es gibt auch einige Herausforderungen im Bereich Temperament:

  • ungeduldig, intensive Gefühle 
  • kurzfristig Ärger/Aggression, wenn etwas nicht klappt

Bei hochbegabten Kindern und Jugendlichen kann Ungeduld mit zu langen Wartezeiten zusammenhängen. Wenn Lernziele erreicht sind, muss nicht mehr geübt werden. Falls doch, kann sich daraus ein ungesunder Perfektionismus entwickeln.

Ein Kind mit ADHS kann Stimmungsschwankungen haben. Die jeweils nur relativ kurz andauern. Auslöser sind häufig Selbstzweifel oder Unverständnis gegenüber der Situation, teilweise ohne besonderen Anlass.

Stressintoleranz bei „normalen“ Anforderungen ist möglich und sie fühlen sich „emotional erdrückt“, z. B. bei Anrufen. Doch unter Hochdruck funktionieren sie hervorragend.

Diesen Zusammenhang beobachten wir ebenfalls bei hochbegabten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Insbesondere bei perfektionistischen Personen. 

Ähnlichkeiten zwischen ADHS und Hochbegabung

ADHS-Symptome können teilweise fast identisch mit Merkmalen von Hochbegabung sein. Und oft passiert es, dass ein Kind ADHS diagnostiziert bekommt, wenn es sich doch um Begabung oder Hochbegabung handelt. Häufig werden Doppeldiagnosen vergeben und nur das ADHS behandelt. Die erhöhten Fähigkeiten in den Bereichen:

Merken

Logik

Vorstellungsvermögen

Wissen

Werden dabei nicht berücksichtigt und somit der Lernwille, die Motivation sowie Leistungsmöglichkeiten verhindert. Selbstwirksamkeit wird häufig reduziert. 

Dies beginnt schon häufig vor der Einschulung, wenn Kindern der frühe Schulbesuch verwehrt wird. Die Begründung fast immer: 

Spielt nicht mit gleichatlrigen Kindern

Lehnt den Stuhlkreis ab

Weint schnell

Lies gerne ausführlich zum Thema „frühe Einschulung“ hier weiter.

Einige hochbegabte Schülerinnen und Schüler werden Meisterinnen und Meister darin, sich zu verstecken. Martina Rosenboom hat hierzu Forschungsberichte zusammengetragen und einen Bericht im BegabungsBlog veröffentlicht. Auch diese Gruppe ist häufig in Gefahr, eine falsche Diagnose oder Doppeldiagnose zu erhalten, weil die unpassenden Umweltfaktoren nicht angepasst werden. 

Das Auslassen von Förderung in der Schule ist eine häufige Ursache, wenn hochbegabte Schülerinnen und Schüler Leistung nicht mehr zeigen mögen. Störendes Verhalten wird zum Problem für die Klasse und die Lehrkraft, aber auch für das Kind selbst. Klassensprünge erzeugen noch immer Aufregung und Angst bei Erwachsenen. Lies gerne dazu, wie Zusammenhänge entstehen. Eltern berichten von Veränderungen bei einem Klassensprung. So sind häufig alle ADHS-Symptome verschwunden. 

Bei manchen Familien nehmen wir verstärkt wahr, dass der Umgang mit den eigenen Gefühlen verbessert werden darf. Einerseits sind die Kinder gemeint, aber auch die Eltern. In einem gemeinsamen Training kann an diesem Thema gearbeitet werden und es können hilfreiche Strategien erarbeitet werden. Mit dem guten Gefühl zum Ziel: Das Gefühlskompetenz Training arbeitet ohne Druck. Für manche Familien ist allein das eine neue Erfahrung.

Verwechslungsgefahr: ADHS und Hochbegabung

  • Unaufmerksamkeit: Hochbegabung ist es durch Langeweile entstanden.
  • Geringe Ausdauer bei Aufgaben: Häufig erscheint es nicht relevant, um das gewünschte Ziel zu erreichen.
  • Urteilsvermögen ist schwer zu vergleichen. Ein hochbegabtes Kind verfügt über mehr Wissen, logisches Verständnis und Merkfähigkeit – trotzdem ist die Lebenserfahrung dem Alter entsprechend. Das kann zu einer Verzerrung führen.
  • Höheres Aktivitätsniveau gegenüber normal begabten Kindern.
  • Stellt Regeln und Traditionen infrage. Es geht häufig um ein intensives Verstehen und es wird als unlogisch empfunden, wenn Regeln verändert werden.

Forschung hat herausgefunden, dass: 

  • ADHS ist eine valide Diagnose für hochbegabte Kinder sein kann.
  • Hochbegabung, verstärkt die Symptome von ADHS nicht.

Hochbegabte Kinder mit ADHS haben: 

    • sind weniger unaufmerksam als Kinder mit nur ADHS
    • weniger Hyperaktivität/ Impulsivität 
    • höherer Ausprägung in den Bereichen:
      • Herumlaufen und Klettern in unpassenden Situationen
      • übermäßig viel reden
      • Fragen beantworten, bevor sie zu Ende gestellt wurden

Gefühlskompetenz Training

Dieses Training findet auf der Grundlage des Zürcher Ressourcen Modells (ZRM) statt. Es wurde von Dr. Maja Storch und Dr. Frank Krause entwickelt und vielfach evaluiert. Im Begabungsblick nimmt ZRM eine wichtige Rolle ein, weil das Unterbewusstsein als wichtiger Verbündeter aktiviert wird.

✅ angenehme Gefühle wahrnehmen

✅ unangenehme Gefühle wahrnehmen

Beide voneinander unterscheiden!

✅ angenehme Situationen erkennen

✅ unangenehme Situationen erkennen

Beides voneinander unterscheiden! Du denkst, das ist doch einfach? Perfekt, dann kannst du das schon. Im Training gehen wir jedoch noch einen Schritt weiter und jeder beobachtet für sich:

✅ Wo sind angenehme Gefühle im Körper?

✅ Wie fühlen sich unangenehme Gefühle im Körper an?

Es geht noch etwas darüber hinaus, aber sorgt dafür, sich selbst besser kennenzulernen und sich Warnmarker zu erarbeiten. Dazu werdet ihr kreative Zeichner, oder schreibt es einfach auf. 

Das Trainingsheft eignet sich zur aktiven Mitarbeit. Es ist absolut einfach in der Handhabung. Für jedes Familienmitglied ausdrucken und sieben Wochen daran arbeiten. Folgende Erfolge wurden bisher erreicht:

🚀„Ich verstehe meinen Mann jetzt besser.“

🚀„Wir verstehen uns als Familie jetzt ganz anders.“

🚀 „Ich dachte mein Bruder Max möchte mich mit der lauten Musik ärgern, aber der mag das. Ich mag es lieber leise. Jetzt verstehen wir uns besser.“

Neben dem Verständnis innerhalb der Familie füreinander haben wir beobachtet, dass einige weitere Trainingseinheiten zusätzlich Wirkung zeigen:

🔋 Gefühlsbilanz: Es ist eben nicht nur gut oder schlecht.

🔋 Bildwahl: ein persönlicher Ressourcenbooster.

🔋 Ziele finden und erreichen – das Gefühlskompetenz Training ist ein Anfang – dranbleiben musst du mit deiner Familie.

🔋 „Erinner mich“: Ein starker Helfer. 

Dieses Training bietet Begabungsblick seit über acht Jahren an. Es ist immer wieder schön zu beobachten, welche positiven Effekte erzielt werden. Als Familientraining ist es erstmals ein stärkendes Element für die gesamte Familie. Das war so nicht geplant, aber sehr berührend zu erleben. 

Wie führt Begabungsblick, ADHS-Diagnostik durch?

ADHS ist kein Verhalten,

es ist eine kognitive Differenz im Gehirn. Deshalb ist es wichtig für uns, den kognitiven Aspekt zu überprüfen und gleichzeitig auf das Verhältnis zu achten.

Wir testen und beobachten die Aspekte von ADHS und behalten Begabung im Blick.  

  • Motivation – verhält sich dein Kind so, weil es demotiviert ist?
  • Schulprobleme – von welcher Art sind sie und wie sind sie entstanden?
  • Begabung – ist dein Kind vielleicht schneller als viele andere?
  • Mindset – denkt dein Kind vielleicht anders, und wofür interessiert es sich?
  • (Schulisches) Selbstkonzept – wie sieht dein Kind sich selbst?
  • Umgang in der Familie – Familienverhältnisse haben den größten Einfluss darauf, wie dein Kind sich sozial entwickelt.
  • Wie gut passt die Schule?
  • Alternative Krankheitssymptome – wie Ängstlichkeit/Depression

Wir haben geplant:

(Computer) Tests

Elternfragebogen

Lehrerfragebögen 

Beobachtung des Verhaltens  

Auswertung der verschiedenen Testverfahren sowie Einordnung der Ergebnisse  

Vorteile von differenzierter Betrachtung:

  • Weniger Fehldiagnosen – wir schauen von allen Seiten und suchen nach weiteren Optionen sowie Zusammenhängen.
  • Weite Problemanalyse – wir können viel mehr verschiedene Herausforderungen erkennen
  • Mehr Möglichkeit für Entwicklung – weil wir viele Aspekte beobachten und Lösungsansätze effizienter mit den Eltern erarbeitet werden können.
  • Das gesamte „Kind“ sehen
  • Lösungen gemeinsam mit den Eltern entwickeln, damit sie zum Kind passen und vor allem von den Eltern umsetzbar sind.

Wir suchen nicht nach einer Diagnose, sondern wir suchen nach Lösungen für die Herausforderungen des Kindes. Dabei ist es für uns unerheblich, ob es begabt oder hochbegabt ist, ADHS hat oder nicht, oder ob ganz andere Dinge die Ursache für die Herausforderungen sind. 

Beratung ist für uns ein wichtiger Aspekt, damit sich Familienleben verändern kann und Schulerfolg möglich bleibt.

Wie läuft ein ADHS-Test ab?

Wir haben zwei verschiedene Testverfahren für das Kind:

IQ-Test

ADHS-Computer-Test

Hier ist die Reihenfolge, wie wir vorgehen:

Anamnese

IQ-Test, Erhebung Mindset sowie Arbeits- und Kontaktverhalten 

Konzentrationstest: Computertest 

Fragebogen für Eltern

Fragebogen für Lehrkräfte

Beobachtung von Verhalten und Beziehungen – gemeinsames Spiel mit Eltern und Kind

Freiwillig kann zusätzlich:

Fragebogen über Leistungsmotivation und (schulische) Selbstkompetenz

Familienfragebogen

Die gesamten erhobenen Informationen bringen wir in einen Zusammenhang und planen erste Lösungsansätze. 

Elternberatung planen wir mit ausreichend Zeit ein, damit die Ergebnisse präsentiert werden können und gemeinsam an passenden Lösungen gearbeitet werden kann. 

Aus den Erfahrungen mit unseren IQ-Tests wissen wir, dass ein Gespräch mit den Eltern und Lehrkräften sinnvoll sein kann. So stellen wir sicher, dass die Informationen bei den Eltern und Lehrkräften ankommen. Gemeinsam wird an Lösungen gearbeitet und zwei wichtige Lebensbereiche eines Kindes können unterstützender umgesetzt werden.

Was ist, wenn bereits ein IQ-Test vorliegt?

Sprechen wir darüber. Den IQ-Test und die Erhebung zu Mindset sowie Arbeits- und Kontaktverhalten möchten wir nicht aufgeben. Es sind so wichtige Beobachtungen, die maßgeblich die Lösungen beeinflussen. 

Wir werden bei einem vorhandenen guten IQ-Test nur ein Kurzverfahren nutzen. 

Warum ein solch langes Auswertungsgespräch mit den Eltern nach einem ADHS-Test?

Wir testen, beobachten und werten aus, damit wir Eltern unterstützen können, mit ihren ADHS-Kindern oder hochbegabten Kindern oder Kindern mit besonderen Bedürfnissen besser umzugehen.

Lösungen müssen zum Kind passen, so weit ist das sicher nachvollziehbar. Jedoch ist es genauso wichtig, dass die Ideen auch in die Familie und zu den Eltern passen. Im nächsten Schritt ist es auch wichtig, mit den Lehrkräften gemeinsame Ideen zu entwickeln.

Folgende Themen sind häufig im Blick:

  • Individuelle Probleme
  • Lösungen für emotionale Herausforderungen
  • Strategien für den Umgang mit Schwierigkeiten
  • Begabung, Strategien, Anstrengungsbereitschaft
  • Wut und Aggression
  • Schulsituation
  • Situation zu Hause, auch mit Geschwistern
  • ADHS, Hochbegabung … oder?
  • Growth mindset
  • Neue Einsichten 
  • Denkweise

Gespräche sind immer unterschiedlich, doch ein Punkt ist häufig gleich:

Eltern die zu uns kommen, wollen ihre Kinder unterstützen. 

Zufriedenheit und Schulerfolg sind Eltern wichtig. 

Begabungsblick gibt keine ADHS-Diagnose.

Je nach Ergebnis bieten wir verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung. Wenn die Werte in Richtung ADHS weisen, dann kannst du den Bericht mit zu „unserer“ Kinder- und Jugendpsychiaterin nehmen. Sie kann eine Diagnose stellen und ihr könnt über Medikation sprechen.

Begabungsblick bietet:

Medienkonsum: intensiv genutzt, trainiert dein Kind Verhaltensweisen von ADHS

Medienkonsum und ADHS

Übermäßiger Medienkonsum von jeder Art wie Zocken, soziale Medien, Youtube etc. kann dafür sorgen, dass junge Kinder ähnliche Symptome entwickeln, wie das mit ADHS erwartet wird. Während des Nutzens von Bildschirmen, bekommen Kinder sehr viel Dopaminausschüttung, was zu sofortiger Befriedigung führt. Die sofortige Dopaminausschüttung sorgt dafür, dass Kinder nicht lange Aufgaben erledigen können, die Geduld und längere Befriedigung erfordern. Das sorgt für Impulsivität, weniger Konzentration und abnehmende Aufmerksamkeit. Alle die Hauptsymptome von ADHS, aber ohne dass dein Kind wirklich ADHS hat.

ADHS ist nicht, wie dein Kind sich verhält, sondern eine Besonderheit des Gehirns.

Medienkonsum: Dein Kind kann ein ADHS-Verhalten zeigen, ohne ADHS wirklich zu haben. Medienkonsum verursacht ADHS NICHT.

Medienkonsum sowie frühes und häufiges Sehen von Zeichentrickserien mit grellen Farben, schnellem Schnitt, aufregender Musik (Paw Patrol, Cocomelon …) verändern die Erwartung:

  • Passivität
  • Gier nach Aktion und Animation wird trainiert
  • Freude empfinden wird reduziert, später mehr Ängste, Panikattacken
  • Suche nach stärkeren Reizen
  • Innere Sprache fällt weg
  • Gefühlswahrnehmung wird reduziert (eigene und in fremde einzufühlen)
  • Weniger Bewegung führt zu Problemen bei der Fein- und Grobmotorik. Selbstkompetenzen inkl. Selbstbewusstsein sinken ab.
  • Aufmerksamkeitsspanne nimmt ab.

Unterstützt und intensiviert wird die Nutzung von Social Media sowie intensivem Spiel von Apps und Spieleconsolen. 

Vergleich: Hochbegabung und ADHS

ADHS und das Problem mit der Konzentration

Die häufigsten Probleme bei Kindern mit ADHS sind im Bereich Konzentration.

💥 dranbleiben über einen längeren Zeitraum (Achtung! Zeitraum muss den Fähigkeiten des Alters entsprechen und nicht dem Wunsch oder dem eines Ausnahmekindes gleichen.)

💥 äußere Reize ausblenden

💥 bei einer Aufgabe bleiben fällt schwer

Diese Kinder machen Flüchtigkeitsfehler, obwohl sie nicht weniger intelligent sind. Nur der Fokus kann nicht gehalten werden. 

Hochbegabung ist nicht ADHS: Probleme mit der Konzentration

Hochbegabte und begabte Kinder haben eine schnelle Auffassungsgabe. Sie erreichen in der Regel Lernziele deutlich schneller als die anderen Kinder der Klasse. Sollen sie im selben Tempo lernen, dann ergeben sich häufig folgende Zusammenhänge:

💥 Sinn der Aufgaben wird nicht erkannt (Lernziel ist erreicht, Training nicht nötig)

💥 Aufgaben werden abgelehnt und sich mit anderen Dingen beschäftigt

💥 Herausforderungen werden gesucht, wo keine sind. Langsame Arbeitsweise, perfektionistisches Arbeiten. (Das befriedigt das Anstrengungsbedürfnis.)

Der Fokus liegt nicht auf den gestellten Aufgaben.  

ADHS und der Energieüberschuss

Ein weiteres enormes Problem ist die Bewegungsfreude und endlose Energie dieser Kinder. 

💥 Zappelphillip 

💥 Arme, Beine, Hände – immer ist etwas oder alles in Bewegung.

„Halt doch endlich still.“ Das ist ein Satz, den diese Kinder viel hören. Damit die Botschaft:

💥 du nervst

💥 du bist anders

💥 du bist falsch

Hochbegabung ist nicht ADHS: Energieüberschuss

Eltern hochbegabter und begabter Kinder erzählen häufig von empfundener endloser Energie ihrer Kinder. Ein voller Tag mit Schule, Hausaufgaben, einem Hobby und trotzdem:

💥 „Was machen wir jetzt?“

💥 „Hans Dampf in allen Gassen.“

💥 „Hände und Beine in Bewegung, wenn gelesen wird.“

💥 Neugier auf viele Themen, die miteinander in Verbindung gebracht werden (oder auch nicht)

Auch hier gibt es immer wieder negative Rückmeldungen an die Kinder. 

ADHS und Impulsivität

Impulsivität beschreibt ein Verhalten. Ein Kind (Jugendlicher oder Erwachsener) geht einem ersten Impuls nach. Dieser kann von inneren Bedürfnissen oder äußeren Einflüssen ausgehen. 

💥 Es wird laut eine Antwort auf eine Frage gebrüllt.

💥 Ein Kind springt auf und geht in der Klasse rum, um seinen Bewegungsdrang zu befriedigen.

Ja, es gibt noch viele andere Gegebenheiten, an denen du Impulsivität erkennst. Gemeinsam haben sie, dass ohne nachzudenken gehandelt wird. Über mögliche Konsequenzen wird nicht nachgedacht.

Hochbegabung ist nicht ADHS: Impulsivität

Die Kinder haben vielfältige Interessen, denen sie aufgrund ihrer hohen Begabung nachgehen (können). In der Diagnostik ist es nicht selten, dass Kinder im K-ABC II mit sechs Jahren ein Wissen von einer 16- bis 18-jährigen Person zeigen. 

💥 „Ah, wie langweilig“

Den 10er-Übergang sich zu ‚erarbeiten‘ und zuzuhören, welche Fragen gestellt werden – WENN das Kind bereits im 20er-, 100er-Raum rechnet.

Ist es nicht verständlich, dass das Kind das abkürzen will? Welche Wartekompetenzen werden von noch entschieden zu vielen hochbegabten Kindern (nicht nur in der 1. Klasse) gefordert?

ADHS und Unaufmerksamkeit

„Hör doch einmal zu.“ Beschreibt die Herausforderung ziemlich treffend. Zusätzlich werden Dinge vergessen oder geraten schnell aus dem Fokus. 

💥 Einem Gespräch wird nicht gefolgt. 

💥 Meister: Flüchtigkeitsfehler

💥 Aufgaben nicht zu Ende bringen.

💥 Ständiges Wechseln zwischen vielen unvollendeten Tätigkeiten

💥 Dinge verlieren und verlegen …

Hochbegabung ist nicht ADHS: Unaufmerksamkeit

Die Ursachen für Unaufmerksamkeit sind sehr unterschiedlich:

💥 Das Lernziel ist erreicht.

💥 Du platzt in ein „Projekt“, in das sich vertieft wurde.

💥 Dein Kind durfte bisher nicht lernen, strukturiert vorzugehen. Häufig war es schlichtweg nicht nötig, weil die Aufgaben auch ohne Struktur und Anstrengung bewältigt werden konnten. 

💥 Hochbegabte Kinder können mehrere Interessen verfolgen. (Wobei Grenzen zu beachten sind.)

💥 Dinge werden verloren, weil die Notwendigkeit bisher nicht klar ist oder der Fokus woanders.

Klar, es gibt weitere Möglichkeiten. Jedoch ist zu beachten, dass Fertigkeiten gelernt werden, indem sie sinnvoll sind und getan werden müssen, um zum Ziel zu kommen. Für viele hochbegabte Kinder sind sie jedoch über viele Jahre irrelevant und stehen später (häufig in der Pubertät) nicht zur Verfügung und stören die weitere positive Entwicklung.

ADHS und leichte Ablenkbarkeit

„Oh, da ist ja noch …“ Und zack, ist die ursprüngliche Beendigung der Tätigkeit bedroht.

💥 Die Attraktivität der Eichhörnchen im Baum ist höher als die Aufgaben in Mathematik.

💥 Tätigkeiten abbrechen und sich Gedankenreisen hingeben.

💥 Beim Lernen plötzlich einen Gegenstand sehen und sich damit beschäftigen.

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Hochbegabung ist nicht ADHS: leichte Ablenkbarkeit

Jeder Reiz wird aufgenommen, um den langweilig empfundenen Aufgaben zu entkommen. Nicht selten berichten Eltern hochbegabter Kinder, dass die Hausaufgaben sich über drei Stunden und länger hinziehen, um dann in fünf Minuten erledigt zu werden.

💥 Alles ist besser als die aktuellen Hausaufgaben.

💥 Schnörkel im Heft, Spielen mit Figuren, Diskussion mit den Eltern

Hausaufgaben sind ein Training zur Festigung. Aufgaben, die schon vor diesem Training beherrscht werden, sind für Kinder nutzlos. Es ist verständlich, dass die Kinder Auswege suchen.

💥 gefühlte Ohnmacht

💥 Wut und Aggression

💥 Resignation und Perfektionismus

Das ist kein Problem der Anlage. 

Bitte bedenke, dass dies eine kleine Gegenüberstellung ist. Sie soll dir einen kleinen Einstieg geben und ist keinesfalls abschließend. Keinesfalls solltest du damit eine Diagnose selbst stellen, oder eine vorhandene infrage stellen. Wir möchten dich einladen, neue Aspekte aufzunehmen und mit Fachpersonen zu besprechen. 

Übrigens erleben wir seit Jahren eine steigende Zahl von Personen, die in Diagnosen denken. 

🛑 Bewegungsdrang ≠ ADHS

🛑 Rückzug ≠ Autismus-Spektrum-Störung (ASS)

… und so weiter. In Social Media und auf vielen Webseiten sehen wir diese Haltung „in Diagnosen denken“ bestätigt. Ja, es kann richtig sein, aber inzwischen nehme ich so viele Eltern wahr, die wirklich Sorgen haben. Sie glauben, was sie sehen, weil es so oft reproduziert wird. (Der Algorithmus belohnt Aufmerksamkeit und Reaktion, nicht Richtigkeit.)

Hochbegabte Kinder zeigen Verhalten von ADHS

Dem kann zugestimmt werden. Es gibt einige Kinder, die ein Verhalten zeigen, das dem von Kindern mit ADHS gleicht. Die Ursachen sind jedoch in sehr vielen Fällen:

💥 Unterforderung

💥 Nutzen wird nicht erkannt

💥 Mangelndes Training mit passenden Aufgaben

💥 echte Herausforderungen

Die Kinder zeigen also ein Verhalten, das dem von ADHS gleicht. Die Ursachen sind jedoch andere. 

Gibt es Hochbegabung und ADHS?

Ja, das gibt es. Gerade für diese Kinder ist es sehr schwer in vielen Schulen. Sie benötigen einerseits Herausforderungen und gleichzeitig zuverlässige Strukturen.

Häufig erleben wir, dass zu wenig auf das Training von sinnvollen Routinen gesetzt wird. Dabei sind hier wirkungsvolle Veränderungen möglich. 

Gibt es Hochbegabung und LRS oder Dyskalkulie?

Doppelt außergewöhnlich ist häufig vielfach schwer. Hochbegabung mit einer Einschränkung verhindert unerkannt häufig die erwartete Leistung. Die Kinder werden schnell als zu dumm abgetan, weil sie in kein Raster fallen.

LRS und Hochbegabung, da eignet sich die morphematische Methode. So kann die Stärke der Merkfähigkeit aus der Hochbegabung genutzt werden, um die Schwäche zu reduzieren. 

ADHS-Diagnostik

Ehrlicherweise steht Begabungsblick für Ressourcen. Hochbegabung und Persönlichkeit sind da genau im Fokus. Passend dazu gibt es das Marburger Konzentrationstraining und das Gefühlskompetenztraining, um den Umgang mit Gefühlen zu verändern. 

ADHS ist jedoch ein Störungsbild. Es ist keine Ressource, die leicht zu heben ist. Insbesondere im Schulalltag ist es eine echte Herausforderung für Lehrkräfte und in den Familien für alle Familienmitglieder.

Wie Begabungsblick zum Thema ADHS-Diagnostik kommt

Seit Jahren erlebe ich Kinder und Jugendliche, denen ich ein ADHS, ASS oder was auch immer nicht zutraue. Gründe sind:

😵‍💫 ADHS nur in der Schule oder bei einer Lehrkraft

😵‍💫 ADHS bei einem Elternteil

😵‍💫 ASS nur bei den Mitschülern, in Gruppen von Begabungsblick zugänglich und komplett anders als angekündigt.

Das gezeigte Verhalten während des IQ-Tests ist während des gesamten Vormittags von hoher Selbstregulation, Aufmerksamkeit und Ausgeglichenheit geprägt. 

Seit die beiden Psychologen Johanna Völkening und Twan Zandstra im Begabungsblick aktiv sind, ist das Thema ADHS wieder in den Fokus gerückt. Unzählige Gespräche haben wir geführt.

Wo sind Abgrenzungen zwischen ADHS und den unpassenden Umweltfaktoren von Hochbegabung? Verhalten und Diagnose. Die beiden haben neue Perspektiven aus dem Studium mitgebracht.

Inzwischen haben sie selbst IQ-Tests durchgeführt, und nicht selten höre ich:

„Das Kind hat eine ADHS-Diagnose, aber das passt nicht.“

Der Wunsch von uns allen wurde größer:

„Wir möchten eine gründlichere Diagnostik für ADHS anbieten.“

Was für uns jedoch vorher im Raum stand und zuerst ausgearbeitet wurde:

„Beratung von Eltern und Lehrkräften nach einer ADHS-Diagnostik ist das Ziel.“

Ähnlich wie mit der Feststellung „Prima, dein Kind ist hochbegabt“ kann niemand etwas anfangen. Beratung ist der Schlüssel für positive Veränderung, und darum geht es Eltern, die bisher Kontakt zum Begabungsblick aufsuchen. Für das Thema ADHS soll es also so gehen:

Anamnese

Diagnostik mit Kind (Computergestützt, sowie andere Verfahren)

Fragebögen an beide Eltern

Fragebögen an Lehrkräfte

Beratung für Eltern (gerne auch Lehrkräfte)

Ja, das ist ein großes Projekt. Über Monate haben wir mit anderen Fachpersonen gesprochen. Verschiedene diagnostische Verfahren ausprobiert und wieder verworfen. Das Projekt „ADHS im Begabungsblick“ ist ein riesiger Zeitfresser geworden. 

Es steht fest: Wir starten für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Wichtig ist uns:

✅ Befragung der Eltern

✅ Beobachtung des Kindes während des IQ-Tests

✅ computergestützte Verfahren

Wir haben eine Kinder- und Jugendpsychiaterin mit an Bord. Sie hat viel Erfahrung und so manchen guten Tipp. Einer davon war, dass es zwar die Qualität steigert, die Kompetenzen der Schul- und Familiensituation zu beleuchten, es für ihre Diagnose aber nicht herangezogen werden kann. Also bleibt es ein freiwilliges zusätzliches Element. 

ADHS-Diagnostik im Begabungsblick

Frühester Start ist für uns im November 2025. Vorher wollen wir noch unsere „Test-Test-Kinder“ testen. Dies sind Kinder, die wir bereits getestet haben und deren Eltern von ADHS ausgehen. Sie haben sich bereit erklärt, dass wir mit ihrem Kind üben dürfen. (Klar haben wir uns vorher schon alle gegenseitig getestet.)

✅ Anamnese

✅ Fragebögen an Eltern (verschiedene Verfahren – sorry, wir sind übergründlich!)

✅ Fragebogen an Lehrkräfte

Mit dem Kind findet im Begabungsblick folgendes an zwei Vormittagen statt:

✅ IQ-Test bei uns, damit wir Beobachtungen anstellen können. (Wir haben ein besonders gutes Verfahren im Blick.)

✅ Arbeits- und Kontaktverhalten

✅ Mindset des Kindes

✅ Computergestützte Verfahren

Danach kommt eine ausführliche Auswertung der verschiedenen Verfahren in Bezug auf die Beobachtungen. Abschließend:

❤️ Beratung der Eltern

Ehrlicherweise passt das dann wieder zu Begabungsblick. Wir schauen auf die Herausforderung und unterstützen.

Individuell, falls nötig, bieten wir an:

❤️ Beratung der Lehrkräfte

Wir planen, Eltern zu unterstützen. Es sollen Lösungen im Fokus stehen, wo anfangs Probleme dominieren. 

Wie immer ist Begabungsblick Privatvergnügen. Ressourcenberatung sowie Diagnostik dafür sind keine Leistung der Krankenkasse. Als Selbstzahler hast du Vorteile gegenüber der Kassenabrechnung:

💡 Kein Störungsbild in der Krankenakte

💡 Weiterhin freie Berufswahl

💡 Private Krankenversicherung ohne Einschränkung

 

Welche Vorteile bietet ADHS-Diagnostik im Begabungsblick?

Wir schauen genauer hin und beraten dich, wie du dein Kind unterstützen kannst:

🚀 Motivation steigern

🚀 Ursachen der Schulprobleme finden und Lösungswege erarbeiten

🚀 Hochbegabung und ADHS gemeinsam denken

🚀 Growth Mindset steigern, für mehr Selbstbewusstsein, Mut und um Ziele zu erreichen

🚀 Schulisches Selbstkonzept überdenken

🚀 Familienleben neu denken

ADHS oder Hochbegabung? Was ist das Problem?

Hochbegabung kann in manchen Settings (siehe oben) zu Unterforderung führen und somit zu einem Verhalten, das Kinder mit ADHS zeigen. Gleichzeitig kann es richtige Doppeldiagnosen geben.

Was ist also entscheidend bei dieser Aussage?

🛟 Begabung mitdenken

🛟 Motivation im Blick behalten – vielleicht sogar die Selbstkompetenzen (Selbstbewusstsein und Co.)

🛟 Die Denkweise hat einen großen Einfluss. Ein Fixed Mindset ist der Killer für Leistung! Da benötigst du keine Hochbegabung oder ADHS!

🛟 Die eigene Angst ist für Kinder und Eltern (!!) die wirkungsvollste Bremse für Leistung und Wohlbefinden. Die Angst von Eltern überträgt sich häufig auf das Kind und wird als eigene empfunden. Reden hilft da nicht, schau dann auch bei dir!

🛟 Dein Erfolgsweg ist dein Erfolgsweg! Das Kind besser zu verstehen hilft, passende Lösungen zu finden.

Was bietet Begabungsblick bei einer ADHS-Diagnostik?

Wie oben beschrieben, möchten wir:

🕸️ Fehldiagnosen reduzieren

🕸️ Blick auf das gesamte Kind mit Eltern und Schule werfen

🕸️ Analyse des Problems – gemeinsam passende Lösungen erarbeiten

🕸️ Stärken und Ressourcen aktiv nutzen (zumindest dazu anleiten)

🕸️ Entwicklung unterstützen, die zum Kind passt und Persönlichkeit sowie Bedürfnisse mitdenkt

Welche Unterstützung gibt es nach einer ADHS-Diagnostik?

Eltern bekommen eine solide Beratung, in der wir die Bedürfnisse des Kindes darstellen und gemeinsam den Weg für die Familie besprechen.

💡 Jede Familie ist individuell

💡 Persönlichkeit von Eltern mitdenken

💡 Familiensituation sehen: Welche zeitlichen Ressourcen sind da? Welche Belastungsfaktoren gibt es? …

💡 Begabung und Stärken sehen und nutzen (Ideen sammeln!)

🛑 Begabungsblick kann nicht alles! Vielleicht leiten wir dich weiter.

🛑 Eine Kinder- und Jugendpsychiaterin unterstützt uns und wäre Anlaufstelle für Mediation sowie für alles, was nicht allein mit Ressourcenorientierung hilft. 

Gibt es Kurse für Kinder mit ADHS?

Seit über 10 Jahren findet das Marburger Konzentrationstraining im Begabungsblick statt. Neben den klassischen Inhalten, werden je nach Bedürfnissen der Kinder folgende Punkte aufgenommen:

🎯 Strukturen und Abläufe

🎯 Aufgabenbearbeitung: lesen, verstehen, Antwortmöglichkeit überlegen – DANN notieren

🎯 Sich zurücknehmen, ausreden lassen, zuhören (Wir sind keine Tonibox, bei der jeder nach Belieben reden darf!)

🎯 Sich zeigen, melden, mutig sein

🎯 Kompetent in verschiedenen Bereichen sein (Wir bieten konkrete Rückmeldungen, die das Selbstbewusstsein heben können.)

Gleichzeitig machen wir die Eltern fit! In extra Elterncoachings in der Gruppe geben wir konkrete Anleitungen, wie du vorgehen kannst. Aktive Eltern erreichen erstaunlich viel. Eine passive Teilnahme ohne Umsetzung bewirkt jedoch nichts. 

Der Umgang mit Gefühlen bei Kindern mit ADHS, Hochbegabung oder eigentlich für uns alle ...

Der Umgang mit Wut, Angst und Rückzug macht Eltern schnell ohnmächtig. Es wird viel geredet und erklärt und doch ändert sich nichts. Das ist kurz zusammengefasst ein Anliegen von Eltern. Dabei ist es unerheblich, ob die Kinder ADHS haben, hochbegabt sind oder einfach normale Kinder sind. (Was auch immer normal wirklich bedeuten soll.)

Inzwischen ist das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) vielfach evaluiert und wir sind stolz darauf, dass wir es bereits vor über acht Jahren auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen angepasst haben. Die Übungen haben wir übernommen (sie sind ja auch gut), jedoch haben wir Erklärungen und Layout angepasst.

Wie läuft das Gefühlskompetenztraining im Begabungsblick ab?

💪 Online

💪 gesamte Familie

💪 jedes Familienmitglied mit eigenem Trainingsheft

Welche Ziele werden verfolgt?

🎯 einander neu wahrnehmen

🎯 richtig und falsch

Das Training an sich kann helfen:

🔋 Angenehme und unangenehme Gefühle zu entdecken, um sie als Frühwarner zu nutzen

🔋 Situationen Gefühlen zuzuordnen – so sind wir wachsam!

🔋 Gut und schlecht? Wir haben ein anderes Modell!

🔋 Gute Gefühle für die Zielerreichung nutzen – weg von Angst und Drohung, die uns stoppen.

Was als kleines Programm begann, ist zu einem Familientraining gewachsen. Wir haben erlebt, dass Familien sich neu wahrnehmen und wachsen. Das tat uns gut und den Familien auch.

Bleib mit Begabungsblick in Kontakt

ADHS – Bedeutung und Auswirkung: Zappelphillip hat gleich ADHS? Ablenkung ist gleich ADHS? Sprunghaft sein ist ADHS? Schauen wir genauer hin

Begabungsblick: Dein Team zu den Themen Hochbegabung, ADHS, Persönlichkeit und Umgang mit Gefühlen. 

Mit den BegabungsNews bleibst du informiert. Regelmäßig schreiben wir dir von unseren Erfahrungen, Veränderungen oder Veranstaltungshinweise. 

Du bist herzlich willkommen.

Du bist auch willkommen bei unseren Aktionen wie der  🤶🏻 4. Adventskalender Hochbegabung/ADHS .

 

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Twan Zandstra, Johanna Völkening und Claudia Völkening entstanden.

Neben unserer langjährigen Erfahrung sowie soliden Ausbildung haben wir folgende Quellen benutzt:

James T. Webb. Doppendiagnosen und Fehldiagnosen bei Hochbegabung. Ein Ratgeber für Fachpersonen und Betroffene. Huber.

Gomez, R., Stavropoulos, V., Vance, A., & Griffiths, M. D. (2020). Gifted children with ADHD: how are they different from non-gifted children with ADHD? International Journal of Mental Health and Addiction, 18(6), 1467–1481. 

Friedman, L. A., & Rapoport, J. L. (2015). Brain development in ADHD. Current opinion in neurobiology, 30, 106–111.

Vortrag von Nikolai Semmler im Rahmen des Hypno-Salons von Frauke Niehuis